Bei Baby-Led-Weaning handelt es sich um eine Methode, bei der dein Baby ca. ab dem 6. Monat selbstbestimmt beginnt, feste Nahrung zu sich zu nehmen, anstatt pürierte Lebensmittel gefüttert zu bekommen. Für diese Methode konnte in Fach-Studien bisher keine Empfehlung ausgesprochen werden, da die Datenlage zu gering ist. Meist wurde die klassiche Empfehlung der Buchautoren Gill Rapley & Tracy Murkett mit der klassichen Breifütterung gemischt. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile der Baby-led Weaning Methode sorgfältig abzuwägen. Jedes Kind ist einzigartig und es ist wichtig, die beste Methode zu finden, die den individuellen Bedürfnissen des Babys entspricht.
Baby Led Weaning kann starten, wenn das Baby einen entsprechenden Entwicklungsstand aufweist. Es muss zwingend eigenständig aufrecht sitzen können. Es sollte leicht zu greifende Dinge in die Hand nehmen, festhalten und zum Mund führen können. Diese Fähigkeiten sind mit ca. 6 Monaten zu erwarten.
Ein paar Dinge können den Ablauf beim Essen lernen positiv gestalten. Ein Hochstuhl kann nützlich sein, wenn du nicht dein Baby bei dir auf dem Schoß sitzen lassen möchtest. Das Baby muss aufrecht sitzen! Alle anderen Positionen können gefährlich sein! Eine abwaschbare Unterlage auf dem Tisch hilft das Geschmiere auf dem Tisch etwas einzudämmen. Nützlich könnte auch eine Unterlage auf dem Fußboden sein, da sehr viel Essen auch unten landen wird. Wähle ältere Kleidung beim Essen, welche auch Flecke überall abbekommen dürfen. Ein Babyteller mit Saugnapf und kleinen Abteilung für unterschiedliche Lebensmittel kann zu etwas Ordnung auf dem Tisch beitragen. Nach den "technischen" Vorbereitungen, bitte Händewaschen bei allen beteiligten Personen nicht vergessen.
Förderung der Feinmotorik: Dein Baby lernt beim selbst Essen mehr als wenn der Löffel in den Mund geschoben wird. Es wird der Tastsinn, das Sehen und das Riechen besonders gefördert. Es wird lernen eigenständig die Nahrung zu greifen und zu halten, was die Geschicklichkeit fördert. Durch das Aufnehmen der Nahrung und das zum Mund führen, wird die Hand- Augen- Koordination geübt. Familienessen: Ein sehr großer sozialer Aspekt wird gefördert. Das Baby sitzt mit allen Familienmitgliedern am Tisch und kann so die sicheren Esser beobachten und nachahmen. Das Essen im Familienverband macht ausserdem mehr Spass und fördert den Appetit. Förderung der Unabhängigkeit: Das Baby erlebt vom ersten Augenblick an, dass Essen keine Zwangsmaßnahme ist. Es kann selbst wählen, was es von den angebotenen Speisen nehmen und mixen möchte und wie viel es essen möchte. Damit wird die Autonomie des Babys gestärkt. Förderung der Geschmackspräferenzen: Das Baby lernt vom ersten Augenblick unterschiedliche Konsistenzen kennen. Sobald das erste Zähnchen sich zeigt, gibt die Natur den Hinweis, dass festere Nahrung eingeführt werden kann. Selbst wenn die Nahrung sich im Mund befindet, muss nun Kauen und Schlucken gelernt werden. Unterschiedliche Geschmacksrichtungen werden wahrgenommen und damit der Geschmackssinn gefördert, was auf späteres Eßverhalten eine Auswirkung hat. Durch das Lernen, wie Essen im Mund gekaut und damit verkleinert wird, kommt es zur positiven Entwicklung der Mund- und Zungenmuskulatur, was wiederum auch das sprechenlernen und die Verdauung fördert.
Erstickungsgefahr: Da das Baby feste Nahrung ohne vorheriges Pürieren isst, besteht ein höheres Risiko für Erstickung. Es ist wichtig, dass du sicherstellst, dass das Baby die Fähigkeit hat, feste Lebensmittel sicher zu essen und dass die Lebensmittel in der richtigen Größe und Konsistenz angeboten werden, um das Risiko zu minimieren. Mögliche Unzureichende Nährstoffaufnahme: Manche Babys könnten möglicherweise nicht genug Nährstoffe aus fester Nahrung aufnehmen, insbesondere in den ersten Monaten der Baby-led Weaning. Du solltest sicherstellen, dass dein Baby ausreichend Nährstoffe aus einer ausgewogenen Ernährung erhält. Unruhiges Essen: Beim Baby-led Weaning kann es oft zu einem unordentlichen Essverhalten kommen, da das Baby die Nahrung selbst in die Hand nimmt und isst. Dies kann zu einer größeren Unordnung und einem höheren Reinigungsbedarf führen. Ein langsamerer Einstieg in feste Lebensmittel: Manche Eltern bevorzugen möglicherweise das traditionelle Einführen von pürierten Lebensmitteln, um sicherzustellen, dass ihr Baby den Übergang zu fester Nahrung schrittweise und kontrolliert vollzieht. Konsum von zu vielen Kalorien: Bei Baby-led Weaning kann es passieren, dass das Baby mehr Kalorien zu sich nimmt, als es benötigt, da es die Kontrolle über die Nahrungsaufnahme hat. Dies kann langfristig zu einem Risiko für Übergewicht und andere gesundheitliche Probleme führen.
